3. Populationsoekologie des
Dachses
Meles meles
800 qkm im Westharz und im angrenzenden Harzvorland zurück |
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Die Grenzen des Untersuchungsgebietes werden gebildet durch die Nord-Sued-Wasserscheide
des Harzes, die Grenze zu Sachsen-Anhalt,
die Fluesse Rhume und Oder sowie die Autobahn Northeim -
Seesen. |
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--------------- Neue Dachserfassung ab 2002 ! --------------- |
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Benutzen Sie folgende Formulare für Beobachtungen und Baubeschreibungen ! | ||||
Schicken Sie diese bitte per Brief oder per E-Mail an: O.Schwerdtfeger@gmx.de | ||||
Alle Beobachtungen, Totfunde und Spuren von Dachsaktivitäten sind wichtig ! | ||||
downloads: Dachsbeob-Formular.rtf | ||||
Dachsbau-Formular.rtf | ||||
Lesen Sie weiter : Sie erfahren mehr ueber diese Dachserfassung und ihre bisherigen Ergebnisse ! |
Untersuchungsmethoden
1. Befragung von Forstbeamten,
Jaegern und Naturfreunden
über
Dachsbeobachtungen und Dachsbaue
mit Hilfe von Frageboegen.
2. Berichte ueber das Projekt in den Medien, damit aktuelle
Beobachtungen
gleich gemeldet werden koennen.
3. Sammlung von zufälligen Beobachtungen, Totfunden und
Bauentdeckungen, die von Naturfreunden gemacht
wurden und dem Projektleiter gemeldet werden.
4. Ueberpruefung der Angaben vor Ort und Kartierung der Baue.
5. In den folgenden Jahren Kontrolle aller potentiellen Baue
zweimal im Jahr tagsueber mit Registrierung
aller Veraenderungen und aktuellen Spuren.
6. Schaetzung des Dachsbesatzes der einzelnen Baue aufgrund von
charakteristischen Spuren nach standardisierten
Kriterien, die in den 80er Jahren entwickelt
worden waren.
Damals waren bei
mehreren hundert Abendansitzen an verschiedenen Dachsbauen die Anzahl
der beobachteten
Dachse mit den am Bau festgestellten Grab- und
Trittspuren verglichen worden.
Erfassung des Dachsbestandes 1977 - 1979
Durch die Methoden 1. bis 4. konnten 120
ehemalige Dachsbaue
ausfindig
gemacht werden.
Dies waren in der Regel Baue, die bereits Jahrzehnte lang existierten
und in der Zwischenzeit
regelmaeßig von Fuechsen
benutzt und dadurch auch für Dachse bezugsfähig gehalten
worden waren.
Darunter
waren einige riesige
Baukomplexe mit bis zu 40 ehemaligen "Einfahrten".
In den
Karstgebieten
des Harzvorlandes
wurden auch viele Baue entdeckt, bei denen Gesteinshoehlen mit
einbezogen
waren.
Diese potentiellen Dachsbaue wurden bis 1986 nach der Methode 5.
kontrolliert.
Es zeigte sich, dass 70 Baue in dieser Zeit Spuren von
Dachsaktivitaeten
zeigten und die
Haelfte regelmaeßig von Dachsen
"befahren" war.
Das Harzvorland war in dem 15-jaehrigen Untersuchungszeitraum,
ausgehend
von den isolierten
Restvorkommen wieder
vom Dachs besiedelt worden, wenn auch
lückenhaft.
Für die Haenge des Harzes traf dies nur für die Laubwaelder
des suedlichen Teiles zu.
Dieses Forschungsprojekt wurde vom
Institut fuer Wildbiologie
und Jagdkunde der Universitaet
Goettingen unterstuetzt
und durch Jagdforschungsmittel des Landes
Niedersachsen
gefoerdert.
Im Wildbiologischen Seminar der Universitaet Goettingen wurde dieses
neuartige Projekt 1990
umfassend dargestellt.
Der Landkreis Osterode am Harz unterstuetzte ebenfalls dieses
umfangreiche
Projekt.
In den Umweltberichten 1983 - 86 des Landkreises Osterode wurden
Ergebnisse dieses
Dachsprojektes
veroeffentlicht.
Ferner wurde auf regionalen Veranstaltungen der Jaegerschaft,
der Forstverwaltung und
der Naturschutzverbaende
mehrfach ueber Methoden und Ergebnisse
berichtet.
Erfassung des Dachsbestandes 2002 - 2007
Nach 25 Jahre soll nun die
Dachserfassung mit denselben Methoden
wiederholt
werden,
da interessante Veraenderungen
des Dachsbestandes und seiner
Verbreitung
(Dispersion)
zu erwarten sind.
Von der Stelle für Waldoekologie und Waldnaturschutz des
Niedersächsischen
Forstamtes
Clausthal ist für den Bereich
der Harzforstaemter mit der
"Tierartenerfassung
Dachs"
begonnen worden:
Poststelle@nfa-clausthl.Niedersachsen.de
Diese soll wie bei der Erfassung in den Jahren 1976 - 79 auf die
Forstaemter
und Pachtreviere
der übrigen Flaechen
des Untersuchungsgebietes ausgedehnt werden.
Ziel ist es, die Bestandsveraenderungen
des Dachses und seine
Dispersionsdynamik
im
Zusammenhang mit ethologischen,
populationsdynamischen und
oekologischen
Sachverhalten
sowie mit Umwelteinflüssen zu analysieren.
Dabei zeichnet sich bereits ab, dass einige früher
regelmäßig vom Dachs befahrene Mutterbaue in den letzten
Jahren
nicht mehr befahren und teilweise verfallen sind.
Andererseits sind einige Dachsbaue entstanden, die früher nur von
Füchsen befahren waren.
Publikationen
01. SCHWERDTFEGER, O., SCHNEIDER,
E. & J. LIPFERT 1987:
Design and Inner Environment of
a natural Badger´s (Meles meles) Lodge.
XVIII. Congress of International
Union of Game Biologists.
Krakow 1987, Polen.
02. SCHWERDTFEGER, O. 1987:
Die Dispersionsdynamik des Dachses
(Meles meles) im Harzvorland.
61. Hauptversammlung der Deutschen
Gesellschaft fuer Saeugetierkunde.
Berlin 1987.
03. SCHWERDTFEGER, O. 1990:
Aus Meister Grimbarts verborgenem
Leben -
Neue Erkenntnisse zur Biologie
des Dachses (Meles meles).
Wildbiologisches Seminar des
Instituts
fuer Wildbiologie und Jagdkunde der Universitaet Goettingen.
04. SCHWERDTFEGER, O. 2003:
Besiedelt der Dachs den Harz ?
Nationalpark Harz
Diplomarbeiten der Fachhochschule Hildesheim / Holzminden, Fachbereich Forstwirtschaft in Goettingen:
05. MEIER, W. 1984:
Bestandsaufnahme des Dachses durch
Beobachtung und Kartierung im oestlichen Landkreis
Goettingen.
06. LIPFERT, J. 1987:
Architektur eines Dachsbaues in
der Oder-Aue (Poehlde) - Ergebnisse einer Ausgrabung.
Goettingen.
Weitere Informationen ueber Ergebnisse
des Forschungsprojekts zur
Populationsoekologie des Dachses
im Harz und im Harzvorland
werden an dieser Stelle erscheinen.
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Texte und Fotos von
Ortwin Schwerdtfeger
http://www.o-schwerdtfeger.de
(C) 2000